Sonderausstellung
'Travel is fatal to prejudice - Mark Twain in Heidelberg'
Mit der ersten selbst produzierten Sonderausstellung gestalteten wir eine Hommage an den Namensgeber unseres Zentrums. Gemeinsam mit internationalen Partnern und Schülerinnen und Schülern der Julius-Springer-Schule zeigten wir Twains Sicht auf Heidelberg und die Deutschen.
Worum geht es in der Ausstellung?
Im Frühjahr und im Sommer 1878 verbrachte Samuel L. Clemens - besser bekannt unter seinem Pseudonym Mark Twain - gemeinsam mit seiner Familie gut drei Monate in Heidelberg. Die Geschichten seiner Beobachtungen und Begegnungen veröffentlichte er in einem umfangreichen Reisetagebuch, das im Jahr 1880 unter dem Titel "A Tramp Abroad" in den USA erschien und zu Beginn des 20. Jahrhunderts auch ins Deutsche übertragen wurde ("Bummel durch Europa").
Der bereits damals weltbekannte Autor und Humorist quartierte sich im vornehmsten Hotel der Stadt auf dem Schlossberg ein und mietete sich zudem eine Schreibstube in bewaldeter Höhenlage mit Blick auf die Stadt und den Fluss. Im Verlauf seines Aufenthaltes sammelte er Impressionen und Eindrücke bei Besuchen einzelner Orte in Stadt und Region, nahm ebenso wie seine Töchter Unterricht in Deutsch und versuchte sich als Zeichner und Maler. Ein eigenes Kapitel seines Buches widmet er der "schrecklichen deutschen Sprache", der er und seine Familie dann aber für den Rest ihres Lebens sehr verbunden blieben.
Viel mehr als die Beschreibung dieser einzelnen Stationen nutzte Twain seine Reise, um über reale und vermeintliche Eigenschaften und Besonderheiten von Deutschen und US-Amerikanern zu reflektieren. Dabei hält er uns sehr prägnant und oft sarkastisch einen Spiegel vor. In seiner knappen und niemals verletzlichen Art der Darstellung wurde er zum Vorbild vieler aktueller Entertainer oder Comedians.
Was zeigen wir?
Grundlage unserer Arbeit waren Twains Reisebeschreibungen, die unter dem Titel "Bummel durch Europa" veröffentlicht wurden. Das Buch besteht aus szenischen Collagen und wir zeigen Beispiele wie seine Besuche im Schloss, bei einer Fechtmensur oder auf einer Floßfahrt auf dem Neckar. Text, BIld und Exponate aus der Zeit ergänzen sich. Etwas Besonderes sind die zahlreichen Zeichnungen und Karikaturen, die in der Originalausgabe von Twains Buch enthalten waren und von denen wir eine Auswahl in der Ausstellung zeigen.
Wie haben wir gearbeitet?
Die Ausstellung ist das Ergebnis einer internationalen Zusammenarbeit des Mark Twain Centers mit dem Mark Twain House & Museum in Hartford, Connecticut.
Dort hat Twain fast 20 Jahre lang gelebt und ein prachtvolles Haus unterhalten, in dem sich heute das wichtigste Museum zu Mark Twain befindet. Von dort haben wir wertvolle inhaltliche Unterstützung und Hinweise auf zentrale Exponate erhalten.
Einen völlig eigenständigen Beitrag zu unserem Ausstellungsprojekt haben Schülerinnen und Schüler der Julius-Springer-Schule in Heidelberg geleistet. Über sechs Monate hinweg konnten die beteiligten Schüler des Berufskollegs mit der Unterstützung der Hopp Foundation for Computer Literacy & Informatics die Methode des Design Thinking kennenlernen. In intensiver Teamarbeit haben sie eigene Konzepte für moderne Ausstellungselemente entwickelt. Dank einer großzügigen Spende der Sparkasse Heidelberg konnten die Schüler ihre Ideen dann in konkrete Projekte umsetzen. Freuen Sie sich darauf!
Ein beeindruckendes Ergebnis ihrer Arbeit können Sie sich hier anschauen.
Einen kleinen Eindruck vermitteln zwei kurze Filme: