Sonderausstellung
Amerikas verborgene Orte
Die Ausstellung zeigte Fotografien von Steffen Diemer.
Der 6. September 2013 markiert einen einschneidenden Moment in der Heidelberger Stadtgeschichte. Mit dem Abzug der letzten amerikanischen Militärangehörigen endete an diesem Tag ein 68jähriges Kapitel deutsch-amerikanischen Miteinanders. Gleichzeitig begann die Entdeckung von bis dahin weithin verborgenen Orten der Stadt. Die Campbell und Patton Barracks sowie das Patrick Henry Village, das Airfield und das Mark Twain Village waren der Öffentlichkeit über Jahrzehnte hinweg kaum zugänglich. Sehr langsam öffnen sich seither die teils noch von der NS-Architektur geprägten Gelände und ermöglichen neue Perspektiven und Wahrnehmungen.Steffen Diemer konnte bereits während der Nutzung durch die US-Militärs Teile des Geländes fotografisch festhalten. Direkt nach deren Abzug hat er über drei Monate hinweg jeden Winkel der militärischen Hinterlassenschaften erkundet und dokumentiert.
Die Ausstellung „Amerikas verborgene Orte“ präsentiert einen Ausschnitt dieser Erkundungen. Der nüchterne Blick des Fotografen zeigt verborgene Orte im Rohzustand. Dabei stehen oftmals solche Details im Vordergrund, die unsere Sicht schärfen und Anstöße für besondere Wahrnehmungen geben. Damit erzählen die fotografischen Arbeiten oft auch kleine und größere Geschichten einer prägenden Zeit für viele Deutsche und Amerikaner.Mit der Ausstellung „Amerikas verborgene Orte“ präsentiert sich das Mark Twain Center Heidelberg für transatlantische Beziehungen (MTC) erstmals mit einem eigenen Programm in der Öffentlichkeit. Das MTC entsteht gegenwärtig in dem Gebäude der Kommandantur (Keyes-Building) auf dem Gelände der ehemaligen Campbell Barracks. Das MTC wird den Blick auf die Vergangenheit mit Perspektiven aus Kultur und Wissenschaft zusammenbringen und den deutsch-amerikanischen Dialog über gemeinsame Zukunftsaufgaben fördern. Steffen Diemer, geb. 1966 in Grünstadt, hat als Fotograf für international renommierte Magazine wie Der Spiegel, FAZ, The Guardian und National Geographic gearbeitet. Als Reportagefotograf war er in den Kriegs- und Krisengebieten dieser Welt unterwegs und experimentiert heute in vielfältiger Weise mit künstlerischen Techniken und Motiven.